Streuobstwiesen

Paradiese aus Menschenhand

Das Gesicht unserer Dörfer

 

Obstbäume gehören seit Jahrhunderten zum typischen Bild unserer Dörfer. Hochstämmige Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschgenbäume umgaben in früheren Zeiten als breiter Gürtel die Ortschaften und prägten als aufgelockerte Obstwiesen, als Obstbaum-Alleen oder Einzelbäume die Landschaft. Sie erst geben unseren Dörfern ein Gesicht, machen sie zu einem attraktiven, liebenswerten und individuellen Wohnort. Sie binden Häuser und Ortschaften in die Landschaft ein. Sie beruhigen unsere Seele. Sie haben Erholungswert für Einwohner und Touristen. Was wäre unsere Heimat ohne Obstbäume.

 

Streuobstwiesen sind gekennzeichnet durch:

 

- Stammhöhe der Bäume von 1,60 - 1,80 m

- mehrere Obstarten (Apfel, Birne, Kirsche, usw.) und  Sorten

  stehen zusammen

- Unternutzung als Wiese oder Weide

- kein Einsatz von Mineraldünger oder Pestiziden

- Vielfalt verschiedener Tier- und Pflanzenarten

Im Prinzip zählen dazu außer den meist am Ortsrand liegenden Obstbeständen auch Obst- und Bauerngärten innerhalb der Ortslage. Selbst Einzelbäume haben einen hohen ökologischen und

oft landschaftsprägenden Wert.

 

Solch ein Gewimmel !

 

Streuobstwiesen sind deshalb so wertvoll, weil sie Lebensraum für eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten bieten, von denen einige sogar vom Aussterben bedroht sind:

- bodenbrütende Vögel: Nachtigall, Zipzalp, Goldammer ...

- höhlenbrütende Vögel: Steinkauz, Grünspecht, Gartenrotschwanz

- Nahrungsgäste: Rebhühner, Greifvögel, Schwalben, Meisen ...

- Säugetiere: Fledermäuse, Siebenschläfer, Haselmaus, Wiesel ...

- Insekten: Schmetterlinge, Hummeln, Bienen, Käfer, Holzwespen ..

- Wildblumen: Margerite, Hahnenfuß, Salbei, Schlüsselblume ...

 

Der Aufschwung

 

Blautannen und Koniferen aus den Gartencentern treten ihren Siegeszug durch deutsche Vorgärten an, pflegeleichtes, steriles Einheitsgrün.

Dafür werden die alten Obstbäume einfach abgeholzt. Und im Supermarkt 20km weiter gibt's das ganze Jahr über Äpfel aus Übersee, von denen einer aussieht wie der andere. Apfelsaft im Tetra-Pack für 99 Cent.

Da fällt es schon schwer, auf die Leiter zu steigen zum Obsternten und für den selbstgepressten Saft mehr zu bezahlen als im Laden.

 

Moderne Zeiten

 

Schon einige Jahre geht es vielen Streuobstwiesen am Rande der Dörfer an den Kragen. Wohnhäuser, Gewerbegebiete, Straßen.

Bald ist nichts mehr übrig und unsere Dörfer werden aussehen wie irgendein Vorort von München, Frankfurt oder Leipzig. Verbaut, der Landschaft entfremdet, steril. An  Plätzen oder Straßen kümmern nachgepflanzte Straßenbäume vor sich hin.

 

Schutz durch Nutzung

 

Zur Erhaltung der verbliebenen Streuobstwiesen ist es wichtig, dass ständig Nachpflanzungen erfolgen. Dabei sollten Sie alte, hochstämmige Sorten bevorzugen. Diese sind meist weniger krankheitsanfällig und schmecken herzhafter als die lieblich getrimmten Verwandten von "Golden Delicious".

Den Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden sollten Sie sich und der Natur ersparen!

Auch wer keine Fläche besitzt um Obstbäume zu pflanzen kann etwas tun. Wenn Sie Obst und Saft kaufen, die nachweislich aus Streuobstbeständen stammen, schaffen Sie damit die wirtschaftliche Grundlage für die Erhaltung der verbliebenen Streuobstwiesen. Achten Sie beim Kauf auch auf die regionale Herkunft.

 

Quelle: Flyer BUND

 

 

 

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